Zürcher Spielentwicklung (ZSE)

Die ZSE wurde für die kinderärztliche Vorsorgeuntersuchung als Screening-Verfahren, als Zusatz zu einem standardisierten Entwicklungstest oder zur Einschätzung des Entwicklungsstandes bei stark verzögerter Entwicklung konzipiert. Die ZSE kann von medizinischen, therapeutischen und sonderpädagogischen Fachpersonen eingesetzt werden. Voraussetzung dafür sind fundierte Kenntnisse der kindlichen Entwicklung. Spezifische Theoriekenntnisse und die praktische Anwendung der ZSE vermitteln unsere zweitägigen ZSE-Kurse.

Die ZSE als Beobachtungsinstrument

Die ZSE erlaubt, das Entwicklungsalter (EA) eines Kindes in den ersten drei Lebensjahren anhand seines Spielverhaltens einzuschätzen. Die einzelnen Spielgegenstände werden dem Kind im freien Spiel angeboten und dabei das jeweilige Spielverhalten beobachtet. Die Gestaltung des Spieles ist bezüglich Reihenfolge und Tempo dem Kind sowie dem Untersucher überlassen und kann von diesem rasch an das individuelle Spielniveau respektive an den kindlichen Entwicklungsstand angepasst werden. Dies steht im Gegensatz zu den herkömmlichen, standardisierten Entwicklungstests, die in der Spielzeugwahl und dem Umgang streng definiert sind. Bei der ZSE kann das Kind seine spontanen Fähigkeiten zeigen, erlebt dabei Erfolg und Freude, ist bereit zur Mitarbeit und wird nicht durch wiederholtes Versagen entmutigt.

Die Erkenntnisse aus der Spielbeobachtung

Werden für möglichst viele verschiedene Spielsequenzen – zum Beispiel Raumspiel, Kategorisieren, Zeichnen, Spiel mit Symbolcharakter – die jeweiligen Entwicklungsalter ermittelt, kann daraus das ungefähre Entwicklungsalter der Spielentwicklung eines einzelnen Kindes eingeschätzt werden.

In welchem Alter eine bestimmte Spielaufgabe erfüllt werden kann, ist von Kind zu Kind sehr verschieden. Die interindividuelle Variabilität beschreibt die Bandbreite der Normalität des Auftretens eines Entwicklungsschrittes zwischen den einzelnen Kindern. Aber auch beim einzelnen Kind lassen sich Unterschiede in verschiedenen Entwicklungsbereichen feststellen: So kann es in einem Bereich die Aufgaben zu einem früheren Zeitpunkt, die Aufgaben eines anderen Bereiches hingegen erst später bewältigen. Dies bezeichnet man als intraindividuelle Variabilität. Sie widerspiegelt das individuelle Entwicklungsprofil eines Kindes mit altersgerechtem, fortgeschrittenem oder verzögerten Entwicklungsstand im jeweiligen Bereich.

Werden die Leistungen in Bezug zum chronologischen Alter (CA) gebracht, kann daraus ein Entwicklungsquotient (EQ) berechnet werden. Der EQ ist ein Verhältniswert, der unabhängig vom Alter die Abweichung von der Norm zeigt und somit die Leistung altersunabhängig vergleichbar macht.

Diese Konzepte wie auch die Schlüsse, die aus der Spielbeobachtung gezogen werden können, werden im mitgelieferten Handbuch dargelegt.

Das ZSE Untersuchungsmaterial

Der ZSE Spielkoffer beinhaltet 50 verschiedene Spielelemente (unter anderem Puppe, Formenbrett, Holzfiguren), ein Handbuch mit detaillierter Anleitung zur Durchführung sowie Normtabellen für die Auswertung. Das Untersuchungsmaterial wurde konzipiert von Jessica Bonhoeffer, Jon Caflisch, Oskar Jenni, Tanja H. Kakebeeke und Patrick Orban.

Bestellung & Versand

Den ZSE Spielkoffer können Sie zum Preis von CHF 950,- zzgl. Versandkosten (Versand Schweiz CHF 35,-  I Versand EU CHF 75,- ) bestellen. Bitte beachten Sie bei Bestellungen aus dem Ausland, dass zusätzliche Zollgebühren anfallen können.

Derzeit sind leider keine ZSE-Koffer verfügbar; falls Sie an einer Bestellung interessiert sind, wenden Sie sich gerne an Samanta Vojin I Abteilung Entwicklungspädiatrie am Universitäts-Kinderspital Zürich unter: samanta.vojin@kispi.uzh.ch

Das ZSE Handbuch inklusive Normtabellen ist zum Preis von CHF 90,- zzgl. Versandkosten (Versand Schweiz CHF 4,- I Versand EU CHF 6,- ) bestellbar. Bitte senden Sie uns eine Mail an: zse@fuerdaskind.ch

Für fachliche Rückfragen zum ZSE-Untersuchungsmaterial steht Ihnen Dr. Jon Caflisch zur Verfügung: jon.caflisch@kispi.uzh.ch